Produkte aus der Region sind immer mehr gefragt. Finden wir diese auch wirklich im Handel? Eher weniger…. Immer noch werden die meisten Obst und Gemüsesorten aus weit entfernten Regionen verkauft. Den Bauer um die Ecke, wenn es denn um die Ecke einen gibt, findet man im Handel eher selten.
Für viele Städter und Städterinnen ist dieses Bild Alltag. Vielleicht auch gerade deshalb erfreut sich eine Bewegung immer größerer Beliebtheit – Urban Farming
Egal, ob kleine Beete auf dem Balkon, Blumentöpfe an Versanden oder Beete auf Grünflächen mitten in der Stadt. Man trifft solche Einöde immer öfters. Ganz ehrlich finde ich es ein schönes Bild, welches den Kontrast zwischen der Schnelllebigkeit der Stadt und dem Entschleunigen des Gärtners nicht deutlicher aufzeigen könnte.
Was steckt dahinter? Welche Beweggründe haben die Menschen und wie kann man Teil dieser Bewegung werden?
Für viele Städter und Städterinnen können sich kein Leben auf dem Land vorstellen, dennoch haben immer mehr den Gedanken an einer Entspannung im Grünen, eigenes Gemüse auf dem Balkon.
Ich glaube nicht, dass hier der Selbstversorgerinstinkt raus kommt, aber das Bewusstsein für Lebensmittel, welches nicht quer durch Europa transportiert wird, wird immer stärker. Und wenn man nicht die Chance hat zum Bauern nebenan zu gehen, macht man sich lieber selber zum Gärtner. Dadurch entflieht man auch dem Alltag. Man atmet mal durch und kann sich am eigenen Grünen erfreuen. Wer selber mal im Garten gearbeitet hat, weiß wie anstrengend das ist, aber auch wie entschleunigend und entspannend die Arbeit auf einen wirkt.
Es muss nicht alles perfekt sein, aber man sieht das Ergebnis seiner eigenen Arbeit. Dies gibt einem eine gewisse Befriedigung.
In vielen Städten gibt es Gemeinschaften, die zusammen Grünflächen bewirtschaften. Hier treffen sich alle Schichten der Bevölkerung. Ältere Menschen, Studenten, Familien, Büroangestellte usw.
Auch hier steht in erster Linie das Bewusstsein für Lebensmittel und die Regionalität der Produkte im Vordergrund. Aber gerade in einer solchen Gemeinschaft entstehen meist noch weitere Vorteile, die man nicht außer Acht lassen sollte.
Wenn verschiedenste Menschengruppen mit dem gleichen Ziel aufeinandertreffen, trifft man auf einen Erfahrungsschatz aus unterschiedlichen Bereichen, welchen man alleine kaum bekommen würde.
Hier wird aus der Einsamkeit der Großstadt auf einmal ein Gemeinschaftserlebnis. Neue Freundschaften entstehen. Man wächst mit allen Aufgaben und Anstrengungen zusammen.
In Frankfurt sind z.B. die GemüseheldInnen Frankfurt (GemüseheldInnen Frankfurt (gemueseheldinnen-frankfurt.de)) so ein Projekt, dem man sich anschließen kann und in Workshops mehr über Urban Farming und den Umgang mit der Natur erfahren kann.
Ob Urban Farming nun die Landwirtschaftsform der Zukunft ist…. Wer kann das schon sagen.
Aber eines lässt sich mit Sicherheit sagen: Wir sollten öfters in die Natur gehen und unsere Umwelt selbst gestalten oder zumindest mitgestalten.