Der Frühling steht wieder vor der Tür. Die Tage werden wieder länger und es wird langsam wieder wärmer. Zeit seinen Garten wieder auf Vordermann zu bringen um einen bunten und vielfältigen Rückzugsort zu schaffen.
Wie Sie Ihren Garten bunt, artenreich, lebendig und dazu noch nachhaltig gestalten können, dass verraten wir hier.
Zunächst ist eine große Vielfalt und die Näher zur Natur das Wichtigste beim nachhaltigen Gärtnern. Viele Insekten und Tiere zeigen ein gesundes Ökosystem. Vor allem heimische Pflanzen fördern diese Artenvielfalt und dienen als optimalen Lebensraum für die Tiere. Nisthilfen für Nützlinge also Vögel sowie einige Wildbienen sind essentiell für Ihren Garten. Ein Nistkasten oder Insektenhotel ist schnell und einfach aus den Holzresten im Keller gebaut oder günstig in dem nächsten Baumarkt erwerbbar.
Viele zwitschernde Vögel im Garten bedeutet auch kein Schädlingsbefall wie Blattläuse mehr. Sie dienen als natürliche Schädlingsvertilger und machen chemische Spritzmittel, die auch ungesund für Ihre Pflanzen sein können überflüssig.
Nachhaltige Gartenmaschienen?
Viele brauchen einen Rasenmäher. Aber auch beim Kauf eines Rasenmähers kann auf Nachhaltigkeit geachtet werden. Achten Sie auf abgasfreie Elektromotoren. Diese sind im Vergleich zu einem Benzinmotor deutlich leiser und produzieren keine Abgase wie ein Verbrennungsmotor. Falls ein Stromkabel bei der Gartenarbeit stören würde, kann auf ein Modell mit einem Akku zurückgegriffen werden.
Allerdings sind Rasenmäher, die mit Benzin betrieben werden aktuell noch Performance – technisch überlegen. Aber wer auf eine hohe Schnitthöhe und riesiges Fangvolumen verzichten kann und lieber einmal mehr zum Komposthaufen läuft, kann der Umwelt mittels elektrischen Rasenmähers einen Gefallen tun.
Gartenwerkzeuge
Auch Gartenwerkzeuge sind essenziell für die Gartenpflege. Bei einem Kauf von Heckenschere und Co. sollte auf die Qualität geachtet werden. Das hochwertige Metall und die langlebigen Kunststoffgriffe ermöglichen saubere Schnitte, die die Pflanzen nicht verletzen. Man kann also mit hochwertigen Gartenwerkzeugen komfortabel und nachhaltig gärtnern. Der Einkaufspreis solcher Produkte kann allerdings etwas teurer als die billigsten Produkte auf dem Markt ausfallen. Des Weiteren sollte beim Kauf unbedingt auf die Anatomie des Körpers geachtet werden. Müssen Sie sich sehr tief bücken, wenn Sie mit einer Schaufel arbeiten? Dann wird diese Schaufel Ihnen auf Dauer Rückenprobleme bereiten können.
Heimische Pflanzen
Heimische Pflanzen bieten Nahrung, Mistmaterial und einen Unterschlupf für Vögel und Insekten. Also einen idealen Lebensraum. Die Tiere danken Ihnen in dem sie maßgeblich zum ökologischen Gleichgewicht in Ihrem Garten beitragen. Wildbienen bestäuben Ihre Blumen, Spinnen retten Sie vor nervigen Fliegen und Mücken und einem bunten Schmetterling beim Fliegen zuzuschauen hat was Entspannendes.
Heimische Pflanzen müssen nicht extra in Treibhäusern gezüchtet werden oder importiert werden. Durch den Import von Pflanzen und den damit verbunden Transportwegen wird eine große Menge an Emissionen freigesetzt, die man sich beim Kauf heimischer Pflanzen sparen kann. Außerdem ist die Zucht heimischer Pflanzen um ein Vieles leichter, da Sie nicht darauf achten müssen welche Bedingung jede Pflanze zum Gedeihen braucht.
Das Anlegen eines Nutzgartens ist auch eine nachhaltige Alternative. Das selbst angebaute Obst, Gemüse oder Kraut schmeckt gleich viel besser und ist frisch. Damit tragen Sie auch dazu bei, dass immer weniger Tomaten oder Erdbeeren aus fernen Ländern in unsere Supermärkte transportiert werden.
Beim Pflanzenkauf sollte auf Plastiktöpfen verzichtet werden. Es gibt stattdessen wunderschöne Tontöpfe. Manche Blumenläden bieten auch „Bring-back-Pfandkisten“ an. Dort sind die Pflanzen zwar in Plastiktöpfen aber nach dem Pflanzen bringen Sie die Töpfe zurück in den Laden und sie werden wiederverwendet.
Ökologischer Dünger
Das Thema Dünger ist bei vielen ein Streitthema. Einige düngen nur mit Kompost aus dem eigenen Garten, andere nur mit speziellem Öko-Dünger, andere wiederum gar nicht. Dünger ist nicht schlecht solange auf die Art und Menge geachtet wird.
Mit einem Komposter kann man in kleinen Mengen seinen eigenen natürlichen Dünger herstellen. Die zu kompostierenden Gartenabfälle werden mit einem Häcksler verkleinert, was die Abfälle besonders schnell in Kompost verwandelt. Vor dem Düngen die Erde ein halbes Jahr reifen lassen. Zum Düngen wird die Komposterde in einem Radius von zwei bis vier Schaufeln pro Quadratmeter um die Pflanze herum leicht in den Boden eingearbeitet.
Wer seinen Dünger kaufen möchte, sollte auf Bio-Dünger nicht verzichten. Dieser besteht aus 100% organischen Stoffen. Allerdings sollte nicht zu viel gedüngt werden und die Herstellerangaben sind einzuhalten.
Eine bessere Alternative als Kompost und Biodünger wäre ein flüssiger, selbstgemachter Dünger. Die Nährstoffe sind pflanzengerecht in Wasser gelöst und wirken sofort auf die Pflanze. Grundlage für diesen Dünger sind klein gehackte Pflanzenteile. Es gibt vier verschiedene Möglichkeiten den Flüssigdünger der Pflanze beizufügen. Einmal als Jauche, als Brühe, als Tee, oder auch kalt. Zwiebeljauche, Scharfgabe und Brennnesseln eigenen sich für diese Unterfangen besonders.
Bei Jauchen sollen die klein gehackten Pflanzenteile zwei bis drei Wochen im Wasser vergären. Beim Brühen werden sie erst 24 Stunden eingeweicht und dann 20 Minuten gekocht. Die Teezugabe läuft so ab wie Sie sich selber einen Tee machen würden. Die Pflanzenteile werden mit kochendem Wasser übergossen und sollen dann 15 Minuten ziehen. Für den Kaltwasserauszug nimmt man 1 Liter gesiebten Kompost und führt ihn in 10 Liter Wasser zu. Dazu kommt dann 1 Löffel Steinmehl, welcher das Wachstum nützlicher Mikroorganismen fördert. Das Gemisch wird dann ein bis zwei Tage ohne rühren stehen gelassen und kann dann in eine Gießkanne gefüllt werden und die Pflanzen damit begossen werden.
Welche Blumenerde?
Bei Blumenerde und Mulch scheiden sich auch die Geister. Achten Sie auf torffreie oder stark Torfreduzierte Universalerde. Denn Torf wird in Mooren abgebaut und speichert CO2. Dieses CO2 wird dann beim Abbau der Torferde freigesetzt. Auch Torfersatzstoffe wie beispielsweise Kokosfasern sind aufgrund ihrer Ökobilanz nicht sinnvoll.
Rindenmulch ist eine hochwertige und vor allem nachhaltige Alternative beim mulchen.
Zu guter Letzt kann man sagen, dass das Thema nachhaltig Gärtnern ein große aber auch leicht umsetzbare Sache ist. Verwenden Sie möglichst natürliche Stoffe und lassen die Finger von Plastik und chemischen Stoffen. Gießen Sie mit Regenwasser und stellen Sie sich ihren eigenen Flüssigdünger her. Auf Herbizide kann verzichtet werden, wenn Ihr Beet dicht bepflanzt ist und kein Unkraut durchkommt oder Sie durch Nistplätzen Ungeziefer durch zwitschernde Vögel in Ihrem Garten natürlich bekämpfen. Gemüseschutznetze gibt es auch aus Bio-Baumwolle und sind oft wieder verwendbar und kompostierbar.
Achten Sie beim Einkauf Ihrer Gartengeräte auf Qualität und umweltschonende Maschinen.