Nachhaltige Mode – lässt sich dieser Begriff mit unserer schnelllebigen Welt vereinbaren?
Fast Fashion – alle paar Wochen kommen neue Kollektionen auf den Markt. Zwischen 2000 und 2014 hat sich die Produktion von Textilien laut Greenpeace verdoppelt. Die Produkte bestehen zu 60-70% aus synthetischen Fasern. Es wird immer mehr, immer schneller ausgetauscht und „entsorgt“.
Was passiert mit den „entsorgten“ Kleidungsstücken?
Zum einen wird der Second Hand Markt bedeutsamer und immer größer.
Doch wo landen die Textilien, die als „zu schlecht“ für den Second Hand Markt eingestuft werden?
Waren, die in Europa nicht mehr über den Second Hand Markt verkauft werden kann, wird nach Afrika oder Südamerika verkauft, bzw. Ware, die nicht mehr in diese Regionen verkauft werden kann, wird zu Lumpen oder Malerflies verarbeitet.
Hier macht aber die Verwendung der synthetischen Fasern ein Problem. Nicht jede synthetische Faser eignet sich für die Weiterverarbeitung. Also werden diese verbrannt.
Soweit hört sich das ganze doch relativ Nachhaltig an.
Was passiert aber mit den Textilien in Afrika oder Südamerika?
Händler bekommen nur wenige Musterexemplare zu sehen, kaufen dann große Kleiderberge, die im Container in die jeweiligen Länder verschifft werden.
In diesen Kleiderbergen sind oftmals so schlechte Stücke dabei, dass diese dann nicht mehr angeboten werden.
Solche Ware landet dann auf sogenannten Deponien, wo sie vor sich hin rottet.
Damit haben wir in Europa ein scheinbar funktionierendes System. Das wir dafür das Problem der Entsorgung in 3. Staaten verlagern, sehen wir nicht, oder wollen wir gar nicht sehen.
Wir müssen wieder zurück von Fast Fashion zu Slow Fashion kommen. Wenn diese dann noch Green Fashion ist und nicht nur scheint, dann sind wir auf dem richtigen Weg.
Dies liegt aber nicht nur an den Herstellern, sondern vor allem an jedem einzelnen von uns selber. Denn wenn immer mehr von uns bewusster shoppen würden, würde es auch immer mehr Hersteller geben, die diesen Kundenwunsch erfüllen.