Bei dem Begriff Entwicklungshilfe denken viele an afrikanische Länder oder aktuell an die Situation in der Ukraine. Allerdings muss zwischen einer nachhaltigen Entwicklungshilfe und dem Begriff der Nothilfe unterschieden werden. Das wir sauberes Trinkwasser, warme Kleidung und Medizin in die Ukraine schicken ist eine Nothilfe. Sie soll schnell und jetzt auf gleich helfen aber wirkt nicht dazu bei, dass das Land langfristig davon profitiert.
In dem letzten halben Jahrhundert sind mehr als 1 Billion US-Dollar von Industrieländern als Entwicklungshilfe an afrikanische Länder geflossen. Auch wenn das sehr viel Geld ist, so wurde das Versprechen der wohlhabenderen Staaten nicht eingehalten. Es wurde versprochen, dass mindestens 0,7 Prozent des Bruttosozialprodukts als Hilfsmittel versendet werden sollte.
Viele haben aber schon lange begriffen, dass Geld alleine keine Entwicklungshilfe in den Ländern leistet. Allgemein weicht man mittlerweile eher von dem Wort „Entwicklungshilfe“ eher ab. Man spricht von Entwicklungszusammenarbeit. Entwicklungshilfe deutet an, dass die Industrieländer von oben herab den kleinen, armen Staaten Geld schicken.
Es muss ein Nachdenken stattfinden, ob es wirklich Sinn ist in afrikanischen Schulen Computer errichten zu wollen und Autos zu importieren oder ob nicht an anderer Stelle zunächst Hilfe geleistet werden sollte. In afrikanischen Ländern ist es nicht immer sinnvoll eine ähnliche Entwicklung anzustreben wie zum Beispiel in Deutschland.
Bis 2030 wurde das Ziel ausgerufen, dass es keinen Hunger leidenden Menschen mehr auf dem Planeten geben soll. Laut Prognosen existieren aktuell noch 46 Länder in denen hungerleidende Menschen leben, das entspricht um die 828 Millionen Menschen.
Sind die Ziele zu optimistisch?
Viele der ausgerufenen Ziele sind oft nicht umsetzbar. Bei einer nachhaltigen Entwicklungszusammenarbeit sollte das geholfene Land nicht für unsere Fehler eingestehen. Es sollte nicht darauf geachtet werden, dass nur der klimaneutralste Dünger verwendet wird etc.. Probleme, die durch Industrienationen größtenteils verursacht werden, sollte auch von uns bekämpft werden.
Bis 2015 sollte die Anzahl der Menschen, die pro Tag maximal von einem Dollar leben müssen, halbiert werden. Das Ziel ist deutlich gescheitert. Eins von vielen Beispielen von zu optimistischen Versprechungen oder Zielen.
Allgemein ist es sehr schwierig die Ziele der Entwicklungspolitik zu diskutieren. Viele Staaten müssen an einem Strang ziehen. Die Ziele müssen unter verschiedenen Staatskonzepten und Ideologien besprochen und gesetzt werden. Hierbei setzen sich häufig Ideen und Ziele durch, die in der Theorie als sinnvoll erscheinen aber praktisch eine falsche Erwartungshaltung aufzeigen.
Man hört es alle paar Jahre immer wieder. Es wird von der Ausrottung von Armut berichtet. Kinder sollen nicht mehr am Hungertod sterben. Ein paar Jahre später heißt es wiederum, dass das Ziel erneut verfehlt wurde.
Private Stiftungen
Zudem gibt es noch private Stiftungen. Ein Beispiel wäre die „Bill-Gates-Stiftung“ von Bill Gates. Bill Gates gründete die Stiftung um seine eigenen Ideen verwirklichen zu können. Er investierte 32 Milliarden US-Dollar in eine „Grüne Revolution“ in Afrika. Diese grüne Revolution half die Produktion von Weizen, Mais und Bohnen zu steigern. Allerdings werden enorme Wassermengen benötigt, um solche Pflanzen zu züchten. Wirklich nachhaltig war diese Hilfe im Afrika also nicht, da die Produktion auf Dauer nicht aufrechterhalten werden kann.
In Asien wäre so eine Hilfe nicht sinnvoll, da kaum eine Weizennachfrage besteht. Man muss die Entwicklungshilfe also auf die Region anpassen.
Politiker sind oft nicht überzeugt von privaten Stiftungen. Wirklich nachhaltig sind die Hilfsaktionen oft nicht. Sie sorgen eher dafür, dass der Stiftungseigentümer in einem guten Licht dasteht.
Wie sieht nachhaltige Entwicklungshilfe aus?
Nachhaltige Entwicklungshilfe soll eine Hilfe zur Selbsthilfe sein. Jeder kennt das Sprichwort: „Gebe einem Menschen einen Fisch und er ist für einen Tag satt. Bring einem Menschen das fischen bei und er kann sich sein Leben lang selbst versorgen.“ Genau das soll nachhaltige Entwicklungshilfe sein. Menschen beibringen wie ihr Leben verbessert werden kann und der Lebensstandard erhöht werden kann. Geld alleine bringt oft nichts.
Es muss ein Rahmen geschaffen werden in dem alle Menschen ein Recht auf selbstbestimmtes Leben in Würde und Gerechtigkeit haben.
Eine Förderung von Kleinbauern, Schaffung von Arbeits-/Ausbildungsplätzen, sowie die Möglichkeit auf sauberes Trinkwasser entspricht dem Begriff der nachhaltigen Entwicklungshilfe.
Außerdem ist es wichtig Schulen für die Kinder zu schaffen, um sie geistig und körperlich auszulasten.
Es gibt viel zu tun
Es gibt heute schon weniger hungerleidende Menschen als vor 50, 25 oder 5 Jahren. Es läuft also in die richtige Richtung.
Der Erfolg droht allerdings zunichte gemacht zu werden. Schuld daran sind die zunehmenden globalen Konflikte, die Klimakrise oder Folgen der Covid 19 Pandemie.
2030 soll der Welthunger offiziell beendet sein. Schon heute könnten fast alle acht Milliarden Menschen ausreichend mit Lebensmitteln versorgt werden. Jedoch sind die Ressourcen ungerecht verteilt, weswegen noch durchschnittlich jeder neunte Mensch auf der Welt an Hunger leidet.
Es gilt die Kommunikation und Zusammenarbeit in der Politik und Wirtschaft aller Industrieländer zu verbessern, um besser miteinander arbeiten zu können und die Ziele verwirklichen zu können.