Ostern steht langsam aber sicher vor der Tür. Das Fest ist eine ideale Angelegenheit als Familie wieder zusammenzukommen und ein schönes Wochenende miteinander zu verbringen. Wir verraten, wie Sie Ostern feiern können und dabei ein bisschen auf das Tierwohl und Nachhaltigkeit achten können.
Eier – Das A und O
Eier sind natürlich das Wichtigste an Ostern. Vor allem natürlich bunte Eier. Doch auch beim Eierkauf und beim Färben ist etwas zu beachten.
Zunächst einmal sollte auf die Herkunft der Eier geachtet werden. Wenn die Möglichkeit besteht Eier vom Bauern von nebenan zu erwerben, ist das natürlich ideal.
Bio-Eier sind optimal. Bio Hennen haben am meisten Platz und Auslauf. Auf Bio-Bauernhöfen wird gänzlich auf das Küken schreddern verzichtet.
Beim Eierkauf im Supermarkt kann auf vieles geachtet werden. Seit dem 1.Januar 2004 gibt es eine EU weite Regelung, dass Eier gekennzeichnet werden müssen. Jede Eiverpackung hat auf der Unterseite ein Code eingraviert. Die erste Ziffer steht für das Haltungssystem. 0 für eine ökologische Erzeugung, 1 für eine Freilandhaltung, 2 für eine Bodenhaltung und 3 für eine Käfighaltung. Darauf folgt das Länderkürzel, wie DE für Deutschland, NL für Niederlande und so weiter. Die folgenden Ziffern stehen dann für den Betrieb und den Stall der Hennen. Je höher die erste Ziffer, desto schlechter geht es den Hühnern.
In einer Käfighaltung leben die Hennen in mehrstöckigen Käfigen auf Drahtgittern. Sie haben kein Nest oder keine Stangen auf denen sie sitzen können. Eine Henne hat etwa die Fläche von einem DIN-A4-Blatt.
Die Hühner in einer Bodenhaltung leben nur in einem Stall. In Gegensatz zu den Hühnern in einer Käfighaltung können sie sich aber innerhalb des Stalls frei bewegen. Umgerechnet leben 9 Hennen auf 1m² Platz.
Die Freilandhaltung ermöglicht den Hennen tagsüber Auslauf im Freien. Hier können sie ihren natürlichen Verhaltensweisen nachgehen und ihr Bewegungsbedürfnis voll ausleben. Ein Huhn hier hat im Auslauf 4m² Fläche für sich.
Eier aus einer ökologischen Erzeugung, sprich Bio-Eier sind die gesündesten. Die Hennen bekommen Futter aus überwiegend ökologischem Anbau. Außerdem sind die Lebensbedingungen gegenüber der Freilandhaltung nochmal verbessert. Das Tageslicht fällt hier auch in die Ställe rein und die Hennen haben noch freilaufende Hähne in den Ställen. Ausreichend Auslauf ist natürlich auch hier gewährleistet. Bio-Eier haben einen höheren Vitamingehalt und ein besseres Fettsäuremuster. Ob man das auch schmeckt ist jedem selbst überlassen.
Eier ohne Chemie färben?
Ja man kann seine Ostereier auch ohne chemische Färbemittel aus dem Supermarkt in verschiedenen Farben strahlen lassen. Hierzu sind nur Haushaltsmittel oder Pflanzen nötig.
Für die Farben Rot oder Rosa eignen sich frische Randen oder Saft von Randen aus einem Glas, sowie die Schalen einer roten Zwiebel. Um das Ei gelb zu färben brauchen Sie Kurkuma. Ob als frische Wurzel oder Pulver spielt keine Rolle. Braun wird das Ei, wenn man braune Eier holt oder man es in schwarzen Kaffee oder braunen Zwiebelschalen einlegt. Spinat, Brennnesseln und Petersilie eignen sich um das Ei grün zu färben. Der Saft von Holunderbeeren, Rotkabis oder Heidelbeeren lässt ihr Ei blau werden. All diese Varianten des Eierfärbens können keine allergische Reaktion, wie es bei den chemischen Färbestoffen sein kann, auslösen.
Wie stellt man jetzt aber die Farbe her? 250 Gramm zerkleinertes Gemüse wird mit 0,5 Liter Wasser gemischt. Bei Zwiebelschalen, Spinat und Beeren reichen auch 100 Gramm auf 0,5 Liter aus. 2 Esslöffel Kurkumapulver auf den halben Liter, wenn Sie gelbe Eier möchten.
Die Masse dann 30 Minuten köcheln lassen und dann de Gemüsereste absieben. Die weißen Eier vorher mit einem feuchten Küchenpapier und etwas Essig einreiben und 10 min köcheln lassen. Für mehr Glanz können die Eier dann mit Pflanzenöl nach dem abkühlen eingerieben werden.
Bereits gefärbte Eier sollten im Supermarkt nicht gekauft werden. Für gekochte Eier gibt es keine Herkunftspflicht und daher stammen diese meist aus Käfig oder Bodenhaltung.
Schokolade
Für die meisten gehört Schokolade einfach an Ostern dazu. Allerdings ist der Kakaoanbau mit Problemen wie die Abholzung vom Regenwald, Kinderarbeit und Pestizideinsätze verknüpft. Viele Firmen bieten mittlerweile Schoko-Produkte an, für die die Umwelt und Menschen nicht leiden mussten. Solche Produkte sind Bio-zertifiziert oder mit einem Fairtrade-Siegel versehen. Achten Sie außerdem auf die Inhaltsstoffe. Greifen Sie auf Schokolade mit keinem oder wenigem Palmöl zurück.
Nachhaltige Osterdekoration?
Sal-Weiden blühen schon im März auf. Sie eignen sich ideal für natürliche Osterdekoration. Außerdem bieten die Weidenkätzchen eine wichtige erste Nahrung für frisch geschlüpfte Bienen oder andere Insekten. Dadurch ist ihr Garten wieder viel lebendiger und die Ostereiersuche im Garten macht mehr Spaß.
Osternester lassen sich einfach aus Gras oder Stroh flechten, Hasenkörbchen sind aus Papier herstellbar. Schnittholz oder Laub wird gerne für ein kleines Osterfeuer verwendet. Lassen sie ein bisschen im Garten um einen natürlichen Rückzugsort für Igel und Co. zu bieten.
Essen an den Feiertagen
Ein Zusammenkommen der Familie an Feiertagen gibt die Möglichkeit an Traditionen festzuhalten. So auch Fisch an Karfreitag oder das Osterlamm. Wer nicht auf den Fisch verzichten möchte kann auch einen Karpfen statt des üblichen Lachs servieren. Die Zucht des Lachs ist sehr energieintensiv und nicht klimafreundlich. Allgemein gilt frischen Fisch zu kaufen und auf ein Fisch-Gütesiegel zu achten.
Eine andere Ostertradition ist das Osterlamm. Das Essen eines Osterlamms ist aber oft mit Tierleid verbunden. Die Lämmer werden meist im Winter geboren und werden in Ihren Ställen gemästet um das Schlachtgewicht pünktlich zu Ostern zu erreichen.
Wie immer beim Fleischkauf gilt auf regionales Fleisch zu achten, den Wochenmarkt zu besuchen und sich über die Haltung des geschlachteten Tieres zu informieren.
Abschließend ist zu sagen, dass es keinen Bedarf an chemischen Eifarbstoffen gibt. Beim Eierkauf ist auf die Rückseite und die erste Zahl zu achten. Je niedriger diese Zahl desto besser. Bereits gefärbte Eier sind zu meiden und bei Fisch und Fleisch ist auf Regionalität und Frische zu achten. Osterschmuck und Körbchen können mit Kindern zusammen aus Gras und Stroh geflochten werden. Osterfeuer sollten am Tag der Verbrennung gestapelt werden, sonst misten sich dort Tiere ein, die Schutz oder ein Brutplatz suchen. Dann steht nichts mehr Ihrem nachhaltigen Osterfest entgegen.